Am Fell einer Maus lässt sich sofort und unmittelbar ihr Gesundheitszustand ablesen: Ist eine Maus kränklich, krank, fühlt sich in der Gruppe nicht wohl oder ist gestresst, so wird sich dies meist am Fell zeigen. Es kann seinen Glanz verlieren und struppig werden.
Insofern ist die Fellpflege, die Mäuse betreiben, auch ein Anzeichen, dass es ihnen gut geht. Kranke Tiere vernachlässigen ihr Fellkleid und verschmutzen.
Mäuse pflegen ihr Fell normalerweise also ausgiebig unter Zuhilfenahme von Pfötchen und Maul.
Bei einer normalen Felltoilette kann der Halter beobachten, wie die Maus sich vom Kopf bis zur Schwanzspitze Zentimeter für Zentimeter säubert. Dabei wird jede Körperstelle genau so lange gepflegt, wie die Maus es für nötig hält. Abgelenkt werden kann die Maus dabei durch plötzliche Geräusche. Sind die Geräusche jedoch lokalisiert und als harmlos eingestuft, wird ohne viel Aufhebens mit der Fellpflege weitergemacht.
Wenn die sich putzende Maus durch eine andere Maus gestört wird, so kann der Halter häufig beobachten, dass die störende Maus ausgiebig von der zuvor sich selbst putzenden mitgepflegt wird. Bei Maus-putzt-Maus-Aktionen hört man oft ein leises Fiepen von der geputzten Maus - damit signalisiert sie der putzenden Maus : „Nicht so stark bitte!“ oder „Etwas weiter links!“
Durch das gegenseitige Putzen festigen Mäuse den Zusammenhalt der Gruppe. Es ist also ein sehr wichtiges Sozialverhalten, welches ein Mensch einer allein lebenden Maus niemals bieten könnte!
Siehe auch: Komfortverhalten/Grooming; Kuscheln.
Die Fellpflege nimmt gut ein Viertel der täglichen Aktivitäten einer Maus ein, weshalb man bei Mäusen durchaus von reinlichen Tieren sprechen kann.
Für den Halter verbietet es sich, die Tiere zu baden oder mit irgendwelchen Mittelchen einzusprühen. Die Tiere werden dadurch unter enormen Stress gesetzt und müssen sich dann ausgiebig putzen, um den unbekannten Geruch zu entfernen. Hinzu kommt, dass der Gruppengeruch durch eine solche Maßnahme komplett verloren geht. Die Tiere können durch diesen Stress aggressiv werden, was schlimmstenfalls zum Zerfall einer Gruppe führt.
Ist das Fell unordentlich oder schmutzig bzw. von Flüssigkeit besudelt, putzt eine Maus sich sofort ausgiebig. Diese sogenannte Instinkthandlung kann man sich bei der Medikamentengabe zunutze machen, indem man das Medikament einfach ins Fell am Hinterteil oder der Flanke der Maus gibt, sie dann in eine Transportbox setzt und wartet, bis sie sich das Medikament abgeputzt hat. Ist dies nach ca. 15-20 Minuten gründlich (!) geschehen, muss das Tier sofort wieder in den Käfig zu den anderen Mäusen gesetzt werden.