Die bei unseren Haustieren auftretenden Hautpilze sind zumeist Vertreter der Ordnungen Microsporum und Trichophyton. Die durch sie verursachte Erkrankung nennt sich Dermatophytose.
Da es sich hierbei um Arten handelt, die auch die menschliche Haut befallen können, sollten gewisse Hygienemaßnahmen im Umgang mit erkrankten Tieren selbstverständlich sein.
Diese umfassen neben der Vermeidung zu intensiven Körperkontaktes auf jeden Fall das sofortige Händewaschen - noch besser Desinfizieren - nach jedem Kontakt. Bei Auftreten von Hautveränderungen oder Juckreiz sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Bedingt durch die große Verbreitung von Pilzen in der Umwelt ist es nahezu unmöglich diese vollkommen von Haustieren fernzuhalten.
Die Infektion kann sowohl über direkten Kontakt zwischen infizierten und nicht-infizierten Tieren, als auch über kontaminierte Gegenstände wie Inventar, Heu oder Stroh erfolgen.
Im Falle eines gesunden Tieres mit intaktem Immunsystem schützt dieses aber im Zusammenspiel mit der natürlichen Hautflora meist erfolgreich vor einer Infektion, so dass es nur selten zum Auftreten von Symptomen kommt.
Das klassische Symptom eines Pilzbefalls sind haarlose Stellen ohne erkennbare Veränderungen der Haut. Allerdings sind auch Krankheitsverläufe mit Hautveränderungen durchaus nicht selten. Neben Rötungen und Reizungen, die bis hin zu offenen Wunden reichen können, und Schuppenbildung, kann es hierbei auch zu starkem Juckreiz kommen.
Im Rahmen von Hauterkrankungen sind neben einem Befall mit Pilzen natürlich auch immer Parasiten in Betracht zu ziehen.
Der erste Schritt zur Diagnosefindung ist zumeist die Betrachtung der betroffenen Hautareale unter einer sogenannten Woodschen Lampe. Unter dem abgegebenen Uv-Licht leuchten von bestimmten Pilzarten produzierte fluoreszierende Stoffwechselprodukte grün. Ist keine Fluoreszenz feststellbar, schließt dies aber nicht die Infektion mit einer anderen Pilzart aus.
In diesen Fällen empfiehlt sich das Anlegen einer Pilzkultur auf einem speziellen Nährboden mit anschließender Bebrütung im Brutschrank.
Zur Bekämpfung der Dermatophytose gibt es zahlreiche Medikamentenvarianten. Neben Mitteln zur oralen Eingabe, existieren auch Salben, Tinkturen und ähnliches zum Auftragen auf die Haut.
Von Medikamenten mit denen das Tier gebadet werden soll, ist dringend abzuraten, da der enorme Stress und auch die Erkältungsgefahr ein zu großes Risiko darstellen.
Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung ist in jedem Fall auch eine mehrmalige Reinigung des Käfigs und dessen Umgebung notwendig um eine Neuansteckung zu verhindern.
Pilzerkrankungen erfordern eine sehr gründliche Vorgehensweise. Doch auch bei penibler Einhaltung aller Hygienemaßnahmen gestaltet sich die Behandlung oftmals langwierig.
— Sarah Kremeyer 17.02.2007 11:41.