Ivomec
Ivomec ist ein Medikament mit dem Wirkstoff Ivermectin aus der Gruppe der Avermectine. Es wird als Arzneistoff gegen Ektoparasiten und Nematoden (Anthelminthikum) eingesetzt. Ivermectin wirkt gegen alle klinisch bedeutsamen Nematodenarten. Außerdem ist das Mittel u.a wirksam gegen Läuse und Milben (zB die Rote Vogelmilbe und die durch Grabmilben hervorgerufene Sarcoptes-Räude).
Durch zu hohe Dosierungen ist Ivomec unter Mäusehaltern wegen der Nebenwirkungen früher in Verruf geraten, scheint aber gegen einige Milbenarten (sog. Grabmilben) wirksamer zu helfen als zB. Stronghold.
Wirkung
Ivermectin blockiert die Erregungsüberleitung in den Zellen und stellt eine Störung der Reizleitungsübertragung im Nervensystem dar. Dies führt zu einer Lähmung (Paralyse) und schließlich zum Tod der Parasiten. Zudem werden die Eibildung der Würmer und die Larvenentwicklung gestört. Ivermectin konzentriert sich im Fettgewebe und wird von dort aus langsam wieder freigegeben. Es hat zwar auch eine Depotwirkung, diese ist jedoch weitaus kürzer als bei Stronghold.
Anwendung
Die Anwendung von Ivermectin (Ivomec) muss in mehreren Schritten erfolgen, da eine einmalige Gabe keinen ausreichenden Schutz gegen Folgegenerationen von Parasiten darstellt.
Dosierung
Die Dosierungsangaben von Ivomec sind in der Praxis recht unterschiedlich. Ihr Tierarzt wird die korrekte Dosierung errechnen, zur Information hier die gebräuchlichen Angaben. Die Mengenangaben beziehen sich immer auf den Wirkstoff Ivermectin und sind pro Kilo angegeben. Je nach Konzentration der Ausgangslösung ergeben sich somit andere Mengeneinheiten zur Injektion (subcutane Injektion, s.c.) oder zum Auftropfen (topisch)!
Ivomec zur Injektion
- Clinipharm macht zum Gebrauch von Ivomec bei Milbenbefall bei Farbmäusen verschiedene Angaben:
- 0,2 mg/kg s.c., Wiederholung nach 7 Tagen (Wing 1985a)
- 0,2 - 0,4 mg/kg s.c., Wiederholung nach 10 - 14 Tagen (Morrisey 2004)
- Ewringman und Glöckner (2008) geben als Dosierung bei Milben an:
- 0,3-0,5(-1)mg/kg, 1xtägl. s.c., 2-3x im Abstand von 7-10 Tagen
Ivomec als Spot-On
Das Auftropfen einer Ivomecmischung auf die Haut wird - genau wie bei Stronghold - als „spotten“ oder „punkten“ bezeichnet. Der korrekte Fachausdruck für diese Art der Anwendung ist „topisch“.
- Clinipharm gibt hierzu folgende verschiedene Dosierungsanleitungen:
- 0,03 mg/Tier hinter dem Ohr auftragen, z.B.: mit Ivomec®-Injektionslösung (10 mg/ml) eine 10%ige Lösung in Propylenglycol herstellen, davon 1 Tropfen (0,03 ml) hinter dem Ohr auftragen (Baumans 1988)
- d.h. 1 ml Ivomeclösung (die mit der Konzentrationsangabe „10 mg/ml“!) mit 9 ml Propylenglycol mischen, dann von dieser Mischung 0,03ml auf die Maus spotten (=0,03mg Ivomec)
- 2 mg/kg einer 1% Ivermectinlösung zwischen den Schulterblättern auftragen (Morrisey 1996b)
- 2 mg/kg (Morrisey 2004)
- Auch beim Spotten sollte die Behandlung wiederholt werden: 3x im Abstand von je 7-10 Tagen.
Ivomec als orale Gabe
Berichten von Farbmaushaltern zufolge wird eine orale Gabe von Ivomec sehr schlecht vertragen, daher ist davon abzuraten.
Ivomec zur Behandlung von Würmern
Bezugsquelle
Tierarztpraxis. Verdünnungsmittel Propylenglycol entweder auch über den Tierarzt, oder aber über Apotheken.
Quellen
- Glöckner, B., Ewringmann, A. (2008): Leitsymptome bei Hamster, Ratte, Maus und Rennmaus
- Veterinärpharmakologie und -toxikologie, Zürich: Ivomec