Allgemeine Überlegungen
Wenn Sie darüber nachdenken, sich Mäuse anzuschaffen, gibt es im Vorfeld einige Dinge zu bedenken und beachten.
Mäuse sind keine Kuscheltiere oder Spielkameraden und werden nur bedingt zahm. Für kleinere Kinder sind sie auf keinen Fall das geeignete Haustier.
Das Fazinierende an der Mäusehaltung ist das Beobachten von Verhalten und sozialem Miteinander der Tiere. Sie aus dem Käfig zu nehmen, bedeutet in der Regel Stress und Angst für das Tier. Haben die Mäuse ein großes Gehege, natürliche Einrichtung und Artgenossen, wird ihnen keinesfalls langweilig werden und sie sind nicht auf den Menschen als sozialen Partner angewiesen. Mäuse, die sich der Hand nähern und Futter nehmen, zeigen den Halter schon ein großes Vertrauen. Tiere, die freiwillig auf die Hand kommen oder sich sogar streicheln lassen, stellen eine Ausnahme dar. In diesem Fall sollte die Maus jederzeit in den Käfig zurück klettern können und die Wahl haben, wo sie sich aufhält. Mäuse sind dämmerungs- und nachtaktiv. Das Gewusel im Käfig beginnt für gewöhnlich in den frühen Abendstunden und setzt sich die ganze Nacht durch fort. Dies ist ein weiterer Grund dafür, dass die Eignung als Haustier für Kinder eher gering ist. Wenn Ihnen dieses Verhalten und diese Lebensweise zusagen, wenn Sie nicht das Bedürfnis haben, mit einem Tier zu kuscheln und zu spielen, dann könnten Mäuse durchaus die richtigen Mitbewohner sein. Perfekt wird die Idee der Farbmaushaltung, wenn Sie außerdem gerne mit Naturmaterialien basteln und werken, sich kreativ an der Käfiggestaltung betätigen wollen und die Freude am Tier dann empfinden, wenn es zufrieden sein natürliches Verhalten ausleben kann.
Vor der Anschaffung sollte Sie sich folgende Fragen stellen:
- Können Sie den Mäusen eine artgerechte Unterkunft bieten?
- Haben Sie genügend Zeit um sich angemessen um die Tiere zu kümmern? (füttern, Käfigreinigung, Behandlung im Krankheitsfall etc.)
- Farbmäuse (gerade unkastrierte Böcke) haben einen mitunter deutlichen Eigengeruch. Können Sie damit umgehen?
- Haben Sie jemanden, der die Tiere zur Urlaubszeit/im Krankheitsfall versorgen kann?
- Mäuse haben empfindliche Atemwege. Können Sie ihnen eine rauchfreie Umgebung bieten?
- Sind Familienmitglieder gegen Tierhaare, Streu oder Heu allergisch?
- Sind Sie im Krankheitsfall bereit, die Tiere zu pflegen und für die Tierarztkosten aufzukommen?
- Sind Sie bereit, ein Tier im Notfall einschläfern zu lassen?
- Können Sie damit umgehen, dass Mäuse nur eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer haben?
- Sind alle Mitbewohner mit der Anschaffung einverstanden?
- Können die Mäuse einen ruhigen, zugfreien Standort bekommen?
- Haben Sie eine Bezugsquelle für Ihre neuen Mitbewohner, wo Sie sich durch den Kauf der Tiere keine weiteren Probleme einhandeln (ungewollte Trächtigkeit, zu geringes Abgabealter, Krankheiten)?
Bitte beachten Sie, dass Mäuse Gruppentiere mit einem sehr ausgeprägten Sozialverhalten sind und deshalb niemals alleine gehalten werden dürfen. Es werden immer wieder gegenteilige Ansichten verbreitet, die jedoch keineswegs zutreffen.
Verträgt sich eine Maus nicht mit ihrem Partner, liegt das nicht daran, dass sie Einzelgänger ist - vielmehr verstehen sich speziell diese individuellen Tiere nicht.
Allein verkümmern die Tiere und stehen unter starkem dauerhaftem Stress, daher sollten immer mindestens zwei Mäuse, besser drei oder vier in einer Gruppe gehalten werden. Für Anfänger wird eine Gruppe von 4 Weibchen oder 3 Weibchen und einem Kastraten empfohlen.
Wichtig: Achten Sie auf die Geschlechter!
Von reiner Böckchenhaltung ist allgemein abzuraten, da sich unkastrierte Böcke schnell zerstreiten können. Optimal sind Gruppen ab 4 Tieren, die sich entweder nur aus Weibchen oder aus Weibchen und Kastraten zusammensetzen.
Hier können Sie lesen, wo und wie Sie Mäuse kaufen oder aufnehmen können.
Über Rechtsfragen im Zusammenhang mit der Tierhaltung in Wohnungen informiert Sie z. B. der Deutsche Mieterbund DMB.