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Käfigreinigung
Gleich vorab: Bedenken Sie bitte, dass große Reinigungen des Geheges automatisch Stress für die Bewohner bedeuten. Farbmäuse sind „Nasentiere“, sie markieren sich bestimmte Wege und Inventarstücke zur besseren Orientierung und um ihren Besitz anzuzeigen. Nimmt man ihnen die bekannten Geruchsmarken, indem man die komplette Streu tauscht und/oder Inventar gründlich schrubbt, erreicht man damit meistens das Gegenteil von „frischem Geruch“: Die Mäuse markieren danach umso stärker, um die gewohnten Markierungen wieder aufzubauen.
Wie oft reinigen?
Einen allgemein gültigen „Zeitplan“ für die Reinigung eines Geheges aufzustellen, ist sehr schwierig. Die Reinigungsintervalle sind abhängig von der Größe des Geheges (kleine Gehege müssen öfter gesäubert werden als große: Es ist weniger Streu vorhanden, so dass schneller Geruch entsteht), der Anzahl der Tiere und auch ein wenig vom Charakter der Bewohner; manche markieren viel, andere weniger.
Mäuse sind zudem sehr reinliche Tiere, die viel Wert auf Körperpflege und Hygiene legen - auch in ihrem Nest. Man kann oft beobachten, dass die Tiere verschmutzes Nistmaterial entfernen und gegen frisches tauschen, der Mensch muss in diesem Fall kaum eingreifen.
Auch die Nase des Halters spielt dabei eine Rolle, manche Menschen empfinden den Geruch bereits zwei Tage nach der Reinigung wieder als „Gestank“, andere merken auch nach drei Wochen noch nichts. Ein kleiner Tipp: Ein Hand frisches Heu überdeckt eventuelle Gerüche für die Zeit eines Besuchs, der empfindlich auf den Tiergeruch reagieren könnte.
Teilreinigung
Eine Teilreinigung kann unterschiedlich aussehen: Man kann Häuser, Äste, Leitern und anderes Inventar mit reinem heißen Wasser oder Essigwasser (und anschließend klarem Wasser) abspülen und anschließend gut trocknen lassen. Es empfielt sich, die Inventarteile möglichst wieder an den gleichen Platz wie zuvor zu stellen, um unnötigen Stress durch Umgestaltungen zu verhindern.
Eine weitere Möglichkeit der Teilreinung: Entfernen Sie maximal die Hälfte der benutzen Streu, zu altes Heu und Stroh und tauschen sie alles gegen frisches Material. Es kann je nach Käfiggröße auch reichen, wenn nur einige Hände alte Streu entfernt und gegen neue ausgetauscht und „untergehoben“ werden.
Streu und Inventar sollten nach Möglichkeit nicht gleichzeitg getauscht und/oder gereinigt werden, denn dabei gehen zu viele bekannte Gerüche verloren. Die Tiere müssen für eine Teilreinigung nicht aus dem Gehege genommen werden (was wiederum Stress bedeuten würde), meistens verschlafen sie einen kurzen Wechsel von eingepinkelter Streu oder das Reinigen von Inventar sogar.
Einmal pro Woche sollten so genannte „Pipiecken“ gereinigt werden, die meisten Mäuse suchen sich für ihr Geschäft eine Ecke des Käfigs, in der die bepinkelte Streu einfach ausgetauscht werden kann. Eine Schale mit Chinchillasand wird von einigen Tieren gerne als Toilette benutzt und erleichtert das Reinigen zusätzlich.
Jedes Reinigungsmittel, das etwas aggressiver ist und nicht innerhalb kürzester Zeit verfliegt, ist für die Mäusenase unangenehm, kann sogar zu Atmenot führen.
Vorteil bei der Teilreinigung: der Käfig riecht noch nach den Tieren, sie markieren ihr Revier deshalb weniger stark, als wenn es überhaupt nicht mehr nach ihnen riecht.
Komplettreinigung
Eine Komplettreinigung muss vorgenommen werden bei
- einer Vergesellschaftung,
- wenn man irgendwo im Käfig Schimmel entdeckt: Die Sporen sind sehr schädlich für die Lungen der Tiere
Dabei sollte der komplette Käfig mit Essigwasser oder Käfigrein geputzt werden, Streu, Heu und Nistmaterial werden entsorgt.
Im Fall von Parasiten, Pilz oder Schimmel sollte Inventar aus Stroh oder Gras weggeworfen werden, ebenso wie weitere Käfigeinrichtungsgegenstände, die nicht ausbackbar oder einfrierbar sind.
— Sandra Thees, ergänzt von Beere