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Geeignete Kaufkäfige und Gehege
Nicht jeder Halter verfügt über das handwerkliche Geschick, den Platz oder auch die Einwilligung von Eltern oder Mitbewohnern, um einen Eigenbau zu bauen. Aus diesem Grund finden Sie hier eine kurze Auflistung der geeigneten Käfige und Gehege, die direkt im Geschäft oder über das Internet erworben und ebenfalls zur Farbmaushaltung verwendet werden können.
Bitte beachten Sie: Nicht alle der hier aufgeführten Gehege sind sofort nach dem Kauf für die Farbmaushaltung geeignet, manche müssen erst noch ein wenig verändert oder optimiert werden.
Die Grundflache von mindestens 100 x 50 x 80 cm (B/T/H) plus einer Halbetage für zwei Tiere muss immer gegeben sein! Manche der hier aufgeführten Gehege werden auch in kleineren Ausführungen angeboten und sind damit nicht geeignet.
Gitterkäfige
Nur wenige Gitterkäfige aus dem Handel sind für Farbmäuse geeignet, die meisten sind viel zu klein und bringen dazu noch tierschutzwidriges Zubehör aus Plastik mit, das keinesfalls verwendet werden darf. Ein geeigneter Gitterkäfig zeichnet sich durch eine große Grundfläche, einen geringen Gitterabstand (höchstens 8mm, besser 6mm) und eine passable Höhe aus. Unter 'passabler Höhe' fallen Käfige, die sowohl eine ausreichende Einstreutiefe von mindestens 20-30cm Einstreu mit ausreichend Freiraum darüber ermöglichen als auch das Platzieren von Einrichtungsgegenständen zum Klettern erlauben. Die Höhe sollte daher 1/2m nicht unterschreiten.
Als geeignet hat sich beispielsweise der Käfig von XXL-Heimtiercenter erwiesen, den es in drei verschiedenen Größen gibt: Als Meterkäfig mit den Maßen 100*55*45 (l*b*h), als Meterdoppelstock mit 100*55*92 auf zwei Etagen und als größere Variante mit 120*55*45. Die einstöckigen Varianten lassen sich mit einem Zubehörset zum Doppelstock umfunktionieren.
Pro:
- der Gitterabstand ist für erwachsene Tiere eng genug
- im Vergleich (trotz Versandkosten!) recht günstig
- die Doppelstockvariante bietet nochmal mehr Platz
Kontra:
- die Bodenwanne ist recht flach, so dass nur wenig eingestreut werden kann
- das Innenmaß des Käfigs ist durch die schräge Bodenwanne nochmals kleiner als angegeben
- durch die relativ kleinen Türen lässt sich der Käfig schlechter einrichten, das Herausfangen von Tieren für den Tierarztbesuch kann mitunter schwierig werden
- die Höhe ist nicht optimal, hier kann nur schwer ein geeigneter Kletterbereich gestaltet werden
Optimieren:
- oberhalb der Unterschale sollte ein kleiner Streuschutz angebracht werden. So kann man höher einstreuen und vermeidet, dass die Tiere täglich die Streu durch das Gitter hinaus buddeln
Terrarien
Terrarien gelten im Allgemeinen als eher mäßig geeignet für die Farbmaushaltung. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Terrarien (sowohl aus Holz als auch aus Glas) nur sehr kleine Gitterflächen für die Belüftung aufweisen und ein guter Luftaustausch im Inneren nicht oder nur sehr bedingt stattfindet. Für Reptilien konzipierte Terrarien sind ohne Verbesserung der Belüftung für die Haltung von Farbmäusen in der Regel völlig ungeeignet.
Pro:
- Tiere können durch eine große Glasfront gut beobachtet werden
- meist Schiebetüren, durch die auch großes Inventar (Laufrad, Podeste) problemlos hineingestellt werden kann. Zudem greift man nicht von oben in das Gehege, was die Tiere erschrecken kann
- im Vergleich relativ günstig (in der Holzvariante)
Kontra:
- die Belüftung muss in jedem Fall nachgebessert werden (bei Glasterrarien ist dies oft schwer)
- an Glaswänden lässt sich kein Inventar wie Kletterseile befestigen
- Holzterrarien sollten vor dem Gebrauch unbedingt lackiert werden (Imprägnierung)
Nagerkäfige aus Holz
In vielen Kleinanzeigen im Internet und besonders auf e-bay finden sich immer wieder Nagergehege aus Holz, die mitunter auch unter dem Namen „Nagervilla“ angeboten werden. In Foren liest man auch häufig die Bezeichnung „ebay-Käfig“. Diese Gehege zeichnen sich meist dadurch aus, dass sie eine Glasfront haben und einen hochklappbaren Deckel, der mit Gitter versehen ist.
Pro:
- Tiere lassen sich durch die Glasfront gut beobachten
- im Vergleich recht günstig
Kontra:
- Belüftung reicht trotz Gitterdeckel meist nicht aus
- Streuschubladen sollten gesichert werden, damit kein Tier an den Ritzen nagt oder sich einklemmt
- Holz muss unbedingt vor Gebrauch lackiert werden (Imprägnierung)
- mitunter schlecht verarbeitet
Optimieren:
- seitliche Belüftungsflächen lassen sich ohne großen Aufwand nachrüsten
Nagerhütten
Nagerhütten ähneln großen Holzterrarien und werden von der gleichnamigen Firma hergestellt und vertrieben.
Pro:
- Größe, Aussehen und Ausstattung (dazu gehören auch die Belüftungsflächen) können nach eigenen Wünschen gestaltet werden
Kontra:
- im Vergleich recht teuer
- größere Belüftungsflächen und höherer Streuschutz sind nur gegen Aufpreis erhältlich
Kombinationen
Immer häufiger werden mittlerweile auch so genannte „Nagarien“ oder „Nagerterrarien“ angeboten, die eine Kombination aus geschlossenem Glasunterbau (ähnlich einem Aquarium) und einem Gitteraufsatz bilden.
Geeignet wäre hier beispielsweise der Nagerkäfig Falco (u.a. bei Zooplus bestellbar) in der größeren Variante.
Pro:
- lässt sich durch die hohe Bodenwanne gut und reichlich einstreuen
- der Gitterabstand ist für erwachsene Mäuse eng genug
- das mitgelieferte Zubehör (Etage, Rampen, Häuschen) ist aus Holz
Kontra:
- lässt sich durch die kleinen Türen schlecht einrichten, Tiere lassen sich dadurch ebenfalls schlecht einfangen
- die kleinen Ebenen bieten wenig Platz für zusätzliches Inventar (z.B. ein artgerechtes Laufrad)
- Holzzubehör muss vor Gebrauch lackiert werden (Imprägnierung)