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Das Kratzmaus-Syndrom
Unter dem Begriff der „Kratzmaus“ versteht man Tiere, die sich - scheinbar grundlos - blutig kratzen und sich dabei teilweise erheblich verletzen.
Grundlegendes
Das Kratzmaus-Syndrom ist keine eigenständige Krankheit, sondern eine Ansammlung von typischen Symptomen.
Die in diesem Artikel verwendeten Begriffe erheben keinen Anspruch auf medizinische Richtigkeit. Sie wurden zum besseren Verständnis vereinfacht.
Zu medizinisch korrekteren und weiterführenden Informationen siehe auch: Kratzmäuse aus medizinischer Sicht
Symptome
Wie der Name schon vermuten lässt liegt das Hauptproblem der Kratzmäuse in ständigem Juckreiz. Typisch sind dabei einem akuten Milbenbefall entsprechende Symptome. Dies sind neben Verhaltensauffälligkeiten wie verstärktem Kratzen und allgemeiner Unruhe, vor allem Hautveränderungen durch die mechanische Beeinträchtigung. Charakteristisch treten diese zunächst im Nackenbereich auf und breiten sich im weiteren Verlauf über die Schultern, den Rücken und die Brust aus. Es kommt dabei nach anfänglichem Haarverlust und leicht schorfigen Stellen sehr oft zu schwerwiegenden Verletzungen. Neben tiefen Wunden, die nicht selten bis auf's Fleisch reichen, werden häufig auch die Ohren stark in Mitleidenschaft gezogen. Teilweise kommt es zum vollkommenen Verlust der äußeren Ohrmuschel.
Ursachen
Die Ursachen, die zu dem unaufhörlichen Kratzen führen, sind sehr vielschichtig und daher noch nicht geklärt.
Das Kratzen kann sowohl von Erkrankungen der Haut als auch der Organe herrühren, oder durch eine Allergie ausgelöst werden. Nicht selten spielen auch Verhaltensstörungen der Maus eine Rolle.
- Eine Pilzinfektion
- Eine Allergie
- Eine akute Infektion, z.B. des Mittelohres
Dies ist nur eine Auflistung der bekannten Ursachen, die mittels Diagnose oder Obduktion eines Tierarztes festgestellt wurden. Es ist also nicht sicher, ob und wie viele weitere Ursachen das Kratzmaus-Syndrom haben könnte. Oftmals lässt sich der Grund für das Kratzen nur mit dem Ausschlussverfahren herausfinden.
Behandlung
Die Tatsache, dass die Ursachen dieser Krankheit noch nicht abschließend geklärt sind, erlaubt lediglich eine symptomatische Behandlung, eine Heilung ist nicht möglich. Leider sind auch die Erfahrungsberichte hinsichtlich wirksamer Mittel teilweise widersprüchlich, so dass im Bedarfsfall entschieden und getestet werden muss, was für jeden einzelnen Fall das Mittel der Wahl darstellt.
Auf keinen Fall sollte der Halter selbst an seiner Maus „herumexperimentieren“, sondern immer einen Tierarzt aufsuchen und die Behandlung mit ihm besprechen. Die hier genannten Behandlungsmöglichkeiten beruhen auf Erfahrungen vieler Farbmaushalter und deren Tierärzte.
Allerdings sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass in manchen Fällen keines der folgenden Medikamente langfristig wirkt. In jedem Fall sollte immer das Wohl der Maus im Auge behalten werden. Die Nutzen einer lebenslangen Medikamentengabe müssen immer in Relation zur dadurch gewonnenen Lebensqualität gesetzt werden.
Verschreibungspflichtige Medikamente, Bezug nur vom Tierarzt:
Freiverkäufliche Medikamente und andere Maßnahmen:
Da Kratzmäuse sehr schnell abmagern wird dazu geraten die betroffene Maus aufzupäppeln. Beim Päppeln werden dem Tier sehr reichhaltige Nahrungsmittel mit vielen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen angeboten.
Wie Sie ihr Tier bei einer Krankheit oder im Alter durch Päppeln unterstützen können, finden Sie hier.
Erfolgsaussichten
Trotz teilweise positiver Erfahrungsberichte sind die Chancen eine Kratzmaus erfolgreich und vor Allem dauerhaft zu therapieren gering. Eine genaue Beobachtung des Tieres, gegebenenfalls auch eine Entscheidung gegen eine weitere Therapie und für eine Erlösung der Maus sind unerlässlich.
Dennoch möchten wir hier beispielhaft ein paar erfolgreich behandelte Kratzmäuse sowie die angewandte Behandlung aufzeigen:
Die Berichte und Bilder wurden von den Haltern der Tiere zusammengetragen und dem Mausebande Wiki zur Verfügung gestellt.