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Laufräder
Beobachtungen zeigen, dass in großen, gut strukturierten Gehegen die Frequentierung der Räder deutlich abnimmt, sie von einigen Mäusen aber dennoch gerne genutzt werden. Es scheint auf jeden Fall auch ohne zu gehen, doch wenn man auch nebenher für genug Beschäftigung sorgt, das Laufrad nicht als Ausgleich für zu kleine Käfige heranzieht und beim Kauf auf ein tiergerechtes Rad achtet, spricht nichts gegen das Anbieten eines solchen.
Die meisten der im Zoohandel angebotenen Laufräder genügen den Anforderungen an ein mäusegerechtes Rad jedoch nicht.
Siehe auch: Ungeeignete Laufräder.
Die speziell für Mäuse angebotenen Laufräder erreichen den notwendigen Mindestdurchmesser von 25cm nur sehr selten. Dieser Minuspunkt kann mit der Zeit zu schwerwiegenden Wirbelsäulenverkrümmungen und Schwanzfehlhaltungen führen und ist deshalb keinesfalls zu vernachlässigen.
Auch Räder mit vergitterter, nicht geschlossener Lauffläche bieten ein hohes Gefahrenpotential. Einmal während des Laufens mit einem Bein oder dem Schwanz durch die Gitterstäbe gerutscht, kann es zu schweren Verletzungen kommen. Um diesen Unfällen vorzubeugen, gibt es mittlerweile im Handel Jutebänder, die mit einem Kletterverschluss an den Laufrädern befestigt werden können. Allerdings fallen diese Bänder oftmals den Zähnen der Mäuse zum Opfer und müssen entsprechend oft ausgewechselt werden.
Ähnlich gefährlich ist der sogenannte „Schereneffekt“, der zwischen Ständer und sich drehenden Metallstreben entstehen kann. Gerät ein Tier mit Kopf, Schwanz oder Gliedmaßen in diesen Zwischenraum, während ein anderes seine Runden dreht, kann man sich die wirkenden Kräfte vorstellen. Aus diesem Grund sollte beim Kauf auch immer ein Augenmerk auf den Ständer und die Aufhängung gerichtet werden. Auch die Standhöhe ist relevant, um ein Einquetschen unter dem Rad zu verhindern.
Aus Weichkunststoff gefertigte Räder können beim Benagen durch die Mäuse in scharfkantige Teilchen aufsplittern, die bei Verschlucken den Verdauungstrakt verletzen.
Zusammenfassend: Voraussetzungen für ein tiergerechtes Laufrad
- Mindestdurchmesser von 25 cm
- geschlossene Lauffläche
- rückwärtig geschlossen
- Aufstellvorrichtung ohne „Schereneffekt“
- tierverträgliches Material
Beispiele für gute Laufräder
Das „Wodent Wheel“ des US-amerikanischen Herstellers Transoniq mit einem Durchmesser von 27 cm wird in Deutschland von mehreren Internetshops vertrieben.
Es besteht aus ungiftigen Kunststoff, der keine scharfkantigen Splitter produziert. Zudem besitzt es sowohl eine geschlossene Lauffläche als auch eine geschlossene Rückseite. Durch den unterhalb der Lauffläche befindlichen Ständer entsteht kein Schereneffekt.
Die Mäuse können das leichte Rad gut bewegen und es hält schnell an, so daß kein Tier unfreiwillig mitgerissen wird.
Ebenfalls „mauskompatibel“ sind die Holzlaufräder der Firma Rodipet, aber erst ab einem Durchmesser von 25 cm (es gibt auch kleinere).
Hier sollte allerdings das Holz zusätzlich imprägniert werden (beispielsweise mit "Sabberlack"), um dem aggressiven Mäuseurin keine Chance zu geben. Ansonsten haben sie gegenüber dem Wodent Wheel den Vorteil, keine Frontplatte mit Einstiegslöchern zu haben. Für den Halter bieten sich dadurch bessere Beobachtungsmöglichkeiten, und zusteigende Mäuse haben es leichter, falls bereits eine Maus das Rad in Bewegung gesetzt hat. Diese Räder laufen nahezu geräuschlos, da sie kugelgelagert sind.
Bei Zooplus sind Holzlaufräder der Firma Karlie erhältlich.
Inzwischen werden auch ausreichend große Holzlaufräder im gut sortierten Einzelhandel vor Ort angeboten.
Ebenfalls geeignet ist das Laufrad von Trixie mit 28 cm Durchmesser, das an seinen vier großen Einstiegslöchern (Wodent Wheel hat fünf) erkennbar ist. Gegenüber dem Wodent Wheel ist es recht preisgünstig. Auch hier gilt der Kunststoff als weitgehend unbedenklich.
Es ist sowohl online als auch im Handel vor Ort erhältlich.