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Endoparasiten

Als Endoparasiten werden Parasiten bezeichnet, die im Inneren ihres Wirtes leben. Dies können Protozoen, Zestoden (Bandwürmer) und Nematoden (Fadenwürmer mit diversen Arten) sein. Im Folgenden wird ein Schwerpunkt auf Nematoden gelegt.

Nematoden

Bei Nematoden handelt es sich zumeist um relativ kleine, weiß bis farblose, fädige Würmchen, die in feuchten Medien leben, darunter viele parasitische Gruppen mit einigen auch für den Menschen gefährlichen Arten.

Es bestehen Hinweise, dass Endoparasiten bei als Haustier gehaltenen Mäusen sehr weit verbreitet sind - bis zu 60-70% der Tiere, Labormäuse ausgenommen, sollen mit Würmern infiziert sein, meist Nematoden. Die bei Farbmäusen am häufigsten vorkommende Nematodenart heißt Syphacia muris, es sind aber auch Befälle mit Aspiculuris tetraptera bekannt. Die Mäuse kommen mit dem Befall zurecht und er wird nie symptomatisch sichtbar, weswegen man oft nichts von dem Befall weiß, solange keine Kotprobe untersucht wird. Man läßt diese symptomfreien Mäuse also in Ruhe - ihr Immunsystem hält den Befall in Schach. Erst wenn der Befall massiv wird, zB weil die Maus anderweitig geschwächt ist, muß das Tier entwurmt werden, sinnvoller Weise dann die ganze Gruppe.

Symptome

Symptome eines Nematodenbefalls:

  • Kugelbauch: der klassische „Wurmbauch“, den man auch von zB verwurmten Katzenkindern kennt :!: Es wurden schon Mäuse beobachtet, deren Kugelbauch auf einen Abszess im Bauchraum zurückzuführen war. Diagnostische Klarheit bietet hier ein Ultraschall.
  • Juckreiz am Hintern: Nematoden legen ihre Eier außerhalb des Darms am After ab
  • Verstärktem Putzen der Afterregion
  • Durchfall: wässrig, teils eine richtige Pfütze
  • schlechter Allgemeinzustand insgesamt

Nachweis

Ein Nachweis erfolgt über eine Kotprobe und über einen Abklatsch vom Tier, d.h. man klebt der Maus einen Tesastreifen an den After, dieser Tesastreifen kommt dann auf einen Objektträger und wird vom Tierarzt untersucht. Da Syphacia muris nachts den Enddarm des Tieres verläßt, um am After Eier abzulegen, sind Wurmeier viel eher durch einen Abklatsch als durch eine Kotprobe festzustellen. Der Nachweis von Wurmeiern ist jedoch generell schwierig, da die Wurmeier sehr leicht sind und sich schnell im gesamten Käfig verteilen.

Behandlung

Die Behandlung bei nachgewiesenen Nematoden erfolgt über Medikamente mit dem Wirkstoff Fenbendazol (zB bekannt unter dem Markennamen Panacur). Fenbendazol ist ein Anthelminthikum ( = Entwurmungsmittel) mit einer breiten Wirkung gegen Zestoden und Nematoden.

:!: Dosierung nach Ewringmann und Glöckner (2008): 20mg/kg, 1x täglich per oral für 5 Tage, Wiederholung nach zwei Wochen.

Panacur entwurmt mit sehr gutem Erfolg. Es zeigt sich zudem sehr gut verträglich und wird vom Tier mit etwas Aufzuchtmilch vermischt gut gefressen, in dem man es vom Löffel schlecken lässt.
Panacur ist das am häufigsten verwendete Mittel zum Entwurmen. Die Maus sollte zusätzlich mit Bene Bac versorgt werden, um eine gesunde Darmflora aufzubauen. Währenddessen muß auf Hygiene geachtet werden, also Gehege mit Zellstoff auslegen und ebenso wie Häuschen aus Karton täglich wechseln, damit kontaminierter Kot schnell entsorgt wird. Die Maus nimmt sonst ständig neu Wurmeier auf. Hierzu bietet es sich an, die Tiere für die Dauer der Behandlung in einem kleineren Quarantänekäfig unterzubringen. Das Inventar muß mittels Abkochen und Überbrühen gründlich gereinigt werden, zusätzlich können spezielle Desinfektionsmittel gegen Wurmeier zum Einsatz kommen. Es empfiehlt sich, die ganze Gruppe zu entwurmen.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Stronghold als Spot-On wirkt zwar gegen einige Nematoden, aber nicht gegen alle Nematodenarten. Daß eine mit Stronghold gepunktete Maus also dennoch Nematoden haben kann, kann durchaus vorkommen. Auch Ivomec, ein Breitspektrumantiparasitikum aus der Gruppe der Avermectine, kann gegen Nematoden eingesetzt werden, hier erfolgt die Behandlung durch den Tierarzt dann per Injektion.

  • Dosierung Ivomec nach Clinipharm:
    • 0,2 - 0,4 mg/kg s.c., Wiederholung nach 10 - 14 Tagen (Morrisey 2004)
    • 0,4 mg/kg s.c. (Clyde 1996b)

Quellen