Nestbau
Nestbau kann sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Mäusen beobachtet werden. Manchmal bauen gerade diejenigen Mäuse Nester, von denen der Halter es am wenigsten erwartet.
Mäuse errichten ihr Schlaf- und Kuschelnest aus allem, was ihnen an Nistmaterial dafür geeignet erscheint: Stroh, Heu, unbedrucktem und nicht parfümiertem Klopapier oder Taschentüchern, Zeitungspapier, Küchenpapier, zernagten Pappröhren oder Pappschachteln (bitte keine Glanzdruck-Verpackungen anbieten) und allem, was sonst noch für gut befunden wird.
Viele Halter legen nach der Käfigreinigung in Stücke gerissenes Küchen- oder Klopapier in den Käfig und erfreuen sich am Anblick von emsig Papier ins Nest tragenden Mäusen. Oft laufen sie so eifrig Richtung Nest, dass sie dabei fast über ihre eigenen Beine stolpern. Hin und wieder kann man sogar beobachten, wie sich zwei Mäuse uneins sind, wo der passende Ort für das Nest ist und sogar das Baumaterial aus dem „Rivalennest“ holen.
Dass der Halter auf unterschiedlichen Etagen Nester findet, ist bei großen Gruppen nicht ungewöhnlich. Teilweise wechseln bestimmte Mäuse sogar täglich ihr Schlafnest.
Bei manchen Mäusen kann man zudem beobachten, dass sie altes Nistmaterial aus dem Nest werfen, wenn dieses zu schmutzig geworden ist, und es durch neues Material ersetzen.
Wer seinen Mäusen die Materialbeschaffung etwas schwerer machen will, um sie zu beschäftigen, kann
- eine ganze Klopapierrolle in den Käfig legen
- den Rest einer Klopapierrolle an einen Ast oder ein Seil hängen
- klein gerissenes Klopapier in eine Papprolle stopfen, wahlweise mit Stroh und Heu und ein paar Leckereien
- Papierstücke in das Käfiggitter stecken
- eine ganze oder halbe Packung gepresstes Stroh in den Käfig legen
- auf einen hohen Heuberg Klopapierstücke streuen
- einen Berg Material unter Streu vergraben
Wichtig ist, dass das Nest nicht mutwillig vom Halter beschädigt oder zerstört wird. Wenn die Mäuse kein Nest mehr am gewohnten Platz vorfinden, setzt sie das unter erheblichen Stress und verunsichert sie. Daher nur an das Nest der Mäuse gehen, wenn es absolut notwendig ist (z. B. um ein vermisstes Tier zu suchen oder um eine im Nest verstorbene Maus zu bergen)!
Bei trächtigen Mäusen und Muttertieren sollte man immer die Finger vom Nest lassen, da die Mutter in jeder Störung eine Gefahr für die Babys sehen und sie unter Stress auffressen kann.