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Diabetes

Die Diagnose „Diabetes“ (eigentlich: diabetes mellitus, „Zuckerkrankheit“) ist bei den mongolischen Rennmäusen leider häufig vertreten. Bei Hamstern und gelegegentlich auch bei Farbmäusen wird ebenfalls von dieser Erkrankung berichtet. Oft trinken betroffene Tiere auffällig viel Wasser und magern stark ab. Auch sind Trübungen der Augen und damit einhergehende Blindheit die Folge von Diabetes. Der Urin weist rötliche Verfärbungen auf (ausgeschiedenes Blut).Zudem ist das Fell sehr struppig und wirkt ungepflegt. Ein weiteres Symptom ist der starke Krallenwuchs. Trotz ausreichendem Inventar zur Abnutzung der Krallen ( z.B. Steine) wachsen die Krallen sehr schnell nach. Aufgrund der relativ klaren Wach & Schlafzeiten der Mongolischen Rennmaus ist ein weiteres Symptom die Hyperaktivität bzw. das lethargische Abhängen im Gehege. Zeitweise sind die Tiere so müde, dass sie während der Nahrungsaufnahme einschlafen oder gar mitten im Käfig einschlafen

Wie entsteht Diabetes ?

Diabetes ist zurückzuführen auf ein defektes Hormon. Die Langerhansschen Inseln der Bauchspeicheldrüse produzieren nicht genügend oder gar kein Insulin, oder das Insulin wirkt am Wirkort nicht („Resistenz“).

Es induziert die Umwandlung von Glucose in Glycogen, dieses wird in der Leber als Energiespeicher eingelagert. Glucose entsteht durch andere Enzyme aus jeglichen anderen Kohlehydraten die man mit der Nahrung aufnimmt, wie Kristallzucker (Saccharose), Fruchtzucker (Fructose) oder auch die Stärken aus dem Körnerfutter. Glucagon, ebenfalls ein Hormon, ist der Gegenspieler des Insulins und veranlasst die Umwandlung von Glycogen zurück zu Glucose. Fehlt Insulin, oder wirkt nicht, wird die Glucose nicht mehr aus dem Blut entfernt und es kommt zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels, was bis zum Tod führen kann (Zuckerschock). Umgekehrt kann aber auch das Glucagon seine Funktion nicht mehr wahrnehmen, was zu einem dramatischen Abfall des Blutzuckerspiegels führt (Unterzuckerung). Dieser Zustand ist lebensgefährlich, da vor allem das Gehirn auf Glucose angewiesen ist.

Des weitern kann die Leber selbst Glucose aufbauen. Dieser Vorgang wird durch Insulin gehemmt. Fehlt Insulin, kommt es nicht nur durch die fehlende Entfernung der Glucose aus dem Blut zu einem Anstieg des Zuckerspiegels, sondern zusätzlich produziert die Leber noch viel Zucker. Außerdem ist Insulin das einzige Hormon welches Körperfett aufbauen kann. (Dies ist z.B. der Grund, warum an Diabetes erkrankte Tiere so stark abnehmen.)

Was ist bei Diabetes zu beachten ?

Generell ist bei der Fütterung auf zucker- und honigfreie Ernährung zu achten. Beides ist nicht nur ungesund z.B. in Bezug auf die Zähne, sondern führt bei einer Diabeteserkrankung zu einer gefährlichen Erhöhung des Blutzuckerspiegels. Der natürliche Speiseplan der mongolischen Rennmäuse sieht außerdem Obst so gut wie gar nicht vor. Um eine mögliche und unbemerkte Diabeteserkrankung nicht zu verschlimmern, sollte auf Obst im Speiseplan verzichtet werden.

Wie kann man Diabetes feststellen und behandeln ?

Da man bei Rennmäusen kein Blut abnehmen kann, diagnostiziert man die Erkrankung mit Hilfe von Urin Teststreifen. Diese bekommt man entweder in der Apotheke oder bestellt sie in Internetshops.

Bewährt haben sich zwei unterschiedliche Teststreifen: Combur Test von Roche. Da es diesen Test in unterschiedlichen Ausführungen gibt, ist es wichtig hier den Teststreifen mit den 5 Feldern zur Messung zu kaufen (Combur HC5). Dieser Test eignet sich besonders dafür mit Hilfe des Urins zwischen Diabetes und Blasenentzündung zu unterscheiden. Der Test kann auch in Kleinpackungen gekauft werden. Preislich liegen hier 10 Teststreifen bei ca. 10 Euro. Dieser Test sollte also zu Anfang gemacht werden um ganz sicher zu gehen, dass die Rennmaus an Diabetes erkrankt ist.

:!:Ein tierärztlicher Besuch ist trotzdem noch Pflicht!

Sobald man eine klare Diagnose hat und den Krankheitsverlauf weiter bestimmen möchte, sollte man auf den Teststreifen Nummer 2 (Keto-Diastix von Bayer) umsteigen.

Behandlung

Eine Möglichkeit wäre, der Maus ein Leben lang Insulinspritzen zu geben, allerdings ist dies einem so kleinen und empfindlichen Tier nicht zumutbar. Besser ist es, den Fütterungsplan umzustellen (frisches Gemüse statt Obst, wenig Eiweiß), ihm noch ein paar schöne Wochen oder Monate zu ermöglichen und es bei zu starker Gewichtsabnahme und Verlust der Lebensqualität erlösen zu lassen.