Inventar - kategorisiert nach Streitpotential
Häufig stellt sich während einer Vergesellschaftung die Frage, in welcher Reihenfolge Inventar und Einrichtungsgegenstände hinzugegeben werden können, ohne dass die Mäuse sich streiten. Dabei sollte man ebenfalls beachten, dass pro Tag (d.h. innerhalb von 24 Stunden) nur eine Veränderung vorgenommen wird, auch wenn es friedlich bleibt. Oftmals muss man sich als Halter dann entscheiden, ob man neues Inventar oder mehr Fläche oder mehr Streu oder mehr Nistmaterial anbietet - alles gleichzeitig führt häufig zu Streit.
Viele Halter haben im Laufe der Zeit ähnliche Erfahrungen mit der Zugabe von Inventar gemacht, so dass sich folgende „Rangordnung“ ergibt:
- Pflicht auf jeder Stufe einer Vergesellschaftung sind:
- Wassernapf
- wenige und neutrale Späne
- Futter
- Mitnahme der eingepinkelten Streu in den jeweils nächsten Käfig
- Inventar mit geringem Streitpotential:
- Stroh
- Heu
- Papierschnipsel (Zeitung, Zellstoff)
- Äste und Seile
- Hängeleitern
- Steine
- Futternapf (statt Futter in Späne gestreut)
- Inventar mit mittlerem Streitpotential:
- Klopapierrollen
- Weidenbrücken und andere Unterschlupfe
- längere Tunnel oder Winkelröhren
- Häuschen mit mehreren Ein-/Ausgängen
- kleine Zwischenebene für Futter/Wasser
- Rechnet man zu Inventar auch den Käfig selber, so haben Unterbringungen bis ca. 60×40 ein geringeres Streitpotential als ein großer Endkäfig. Bei unkastrierten Böcken, die sehr empfindlich auf Geruchsveränderungen reagieren, kann schon menschlicher Handkontakt einen Anlass zum Streit darstellen (lesen Sie dazu auch: Gründe für eine Kastration bei Farbmausböcken).
- Inventar mit hohem Streitpotential:
- Laufräder
- Häuschen mit einem Ein-/Ausgang
- Hängematte
- Weidenkörbchen
- Auch ein Endkäfig über 80x50cm hat theoretisch Streitpotential- dies bedeutet natürlich nicht, dass eine dauerhafte Unterbringung von Farbmäusen auf einer Fläche von mehr als 80×50 grundsätzlich ein Risiko darstellt. Ganz im Gegenteil: diese Unterbringung ist das erklärte Ziel einer erfolgreichen Vergesellschaftung! Bleibt ein Zusammenleben der Tiere auf diesen Maßen wider Erwarten nicht friedlich, so ist in den allermeisten Fällen davon auszugehen, dass die Vergesellschaftung nicht korrekt durchgeführt, insbesondere zu schnell und zuviel Inventar hinzu gegeben wurde.